Nach dem Aufwachen bin ich schon ein bisschen traurig. Der Wetterbericht zeigt klar, dass ich mein Ziel – die zwei Etappen nach Oberstaufen noch mit dem Fahrrad zu fahren – verfehlen werde.
Das alles auch mit einem lachenden Auge: Ich freue mich schon darauf, anzukommen. Vorher will ich noch zum Bahnhof. Der in Reutlingen ist mir zu nah und von Plochingen (ca. 38 km) aus kann ich mir einmaliges Umsteigen ersparen. Das ist – neben ein paar gesparter Euros – auch einmal weniger Umsteigen.
Die Fahrt von Reutlingen nach Plochingen hat noch einmal ca. 500 Höhenmeter für mich parat. Nach ca. 20 km sind die eingefahren und danach geht es gefühlt fast nur noch leicht bergab. Das Wetter passt, mir wären 3-5 Grad mehr allerdings auch recht gewesen. Der Bahnhof in Plochingen ist gut zu erreichen und das Ticket für den Boliden und mich ist schnell gekauft.
Bahnfahren und ein Fahrrad mitnehmen: Das passt noch lange nicht zusammen. In Plochingen kann ich zwar mit dem Aufzug in den Tunnel fahren – zum Bahngleis muss ich wieder die Treppen rauf. Bedeutet: Gepäck abladen, einzeln hochtragen, runterlaufen, Fahrrad hochtragen, alles zusammenbauen. Na ja, ist ja nur noch einmal für den heutigen Tag geplant, nämlich in Ulm.
Pustekuchen! Wegen eines Schadens durch einen Schwerlasttransport, gibt es zwischen Memmingen und Bad Grönenbach einen Schienenersatzverkehr per Bus. Der kann aber keine Fahrräder mitnehmen. Bedeutet: Umsteigen nach Buchloe und von dort umsteigen in Richtung Lindau… Damit kann ich mir den Trimm-Dich-Pfad für heute sparen.
15.55 in Oberstaufen angekommen. Karl erwartet mich am Bahnsteig – es sollte schon regnen. Ich schaffe die paar KMs nach Weissach noch im Trockenen. Nach dem Abladen gehts los. Der Regen startet und das Oettinger wartet.