7. August: Heimfahrt

Es ist so weit. Irgendwann geht auch die schönste Tour zu Ende. Kaffeetrinken ist für 7:30 Uhr vereinbart. Bis dahin sind die Packtaschen wieder gepackt und zwei Dinge müssen erledigt werden:
1. Das Mountainbike muss zurück – Danke Lindemann fürs zurückfahren.
2. Ich muss mit bepacktem Fahrrad zum Bahnhof. Auf dem Weg dahin kommt mir auf dem Weg ein dämlicher Umzugswagenfahrer entgegen und zwingt mich, im steilen Stück anzuhalten. Na ja, endlich jemand den ich ordentlich beschimpfen kann und ich werde ein Stück mehr wach.

Am Bahnhof schnell noch ein paar Brötchen (Semmeln für die Bayern) gekauft und pünktlich um 9:00 geht der Zug nach Ulm.

Bahn und Fahrradmitnahme: Das Thema hatten wir ja schon. Die Verbindung ist echt blöd, weil ich in Ulm unbedingt den Anschluss bekommen muss. Andernfalls kann ich mit Fahrrad nicht einsteigen. Ich könnte ab Oberstaufen um 10:38 starten, wenn mir sicher 11 Minuten Umsteigezeit in Ulm bleiben. Aus Sicherheitsgründen starte ich halt schon einen Zug früher und habe dafür dann etwas mehr als 2 Stunden Aufenthalt in Ulm. Zeit für einen Kaffee in der Innenstadt.

Der Zug nach Stuttgart ist ebenfalls pünktlich und die Fahrt verläuft unspektakulär. Dort habe ich wieder 1 Stunde, bis der Anschluss nach Duisburg (planmäßig) startet. Hier ist der Fahrradteil komplett ausgebucht. Das Fahrrad steht in Wagen 8 und meine Sitzplatzreservierung ist in Wagen 6. Wir haben einen heißen Tag und ihr ahnt sicher schon was kommt. Wie es kommen muss, ist Wagen 6 gesperrt weil die Klimaanlage ausgefallen ist. Klar: Es ist Sommer – was soll da anders sein…

Die anderen Waggons sind mir zu (Corona-)voll, also bleibe ich beim Rad. Wir schaffen es tatsächlich, 60 Minuten bis nach Duisburg zu verlieren und die Bahn möchte mir dafür 25% des Fahrpreises erstatten. Danke.

Die Radfahrt nach NK-V verläuft problemlos und um 21:32 endet diese Geschichte.

Hier steht mein Rad noch ganz entspannt und allein im Zugabteil. Ich befinde mit im Regionalzug von Oberstaufen nach Ulm.
Erster langer Aufenthalt in Ulm. Zwei Stunden Zeit bis der Anschluss nach Stuttgart geht.
So gehts zu in Deutschlands Fernreisezügen. In den Waggons sitzen die Personen meist deutlich enger zusammen.
Duisburg. Wir haben auf dem Weg von Stuttgart hierher genau eine Stunde Zeit verloren. Bedeutet, die Bahn ist so lieb, mir 25% meines Fahrpreises als Entschädigung erstatten zu wollen…
So. Die Sonne geht unter und die Geschichte geht aus.
Dieses Bild von Lindemann ist so schön, dass es noch in die Geschichte muss.

6. August: Oberstaufen – Mountainbike-Tour

Was macht man an einem Tag mit Kaiserwetter in Oberstaufen: Eine Mountainbike-Flachetappe (nur 760 Höhenmeter inkl. der Spaziergänge). Nachdem die beiden Staufner mich am Vortag mit dem Rad übers Hündle gejagt haben, gehen wir es heute gemächlicher an. Von Weissach über Bad Rain nach Kalzhofen und über die Jugethöhe. Ein tolle Tour auch über Stock und Stein. Die letzten Meter müssen wir zu Fuß machen.

Von dort aus auf anderem Weg zurück über Kalzhofen (für die Insider: Wir fahren bei Familie Milz vorbei) über Buflings durchs Hochwasser (Unterführung überflutet) auf den Kapf und dann zum Berghof am Paradies. Dort wird Karls Bedingung des Tages eingelöst: Preisselbeerkuchen. Das Einlösen gelingt allerdings nur halb, es gibt nämlich nur „Preisselbeertorte“. Macht nichts, schmeckt auch super …

Dann noch ein kleiner Verdauungsspaziergang auf den Kapf und der Rückweg nach Weissach kann beginnen. Dort angekommen beginnen die Vorbereitungen für das Abendessen und meine Rückreise nach Haan.

Am Grill gibt Karl noch einmal sein Bestes. Nein, eigentlich eher wir alle. Es schmeckt super und wir gehen vor nach der Devise: Zuerst das essen, was zu viel ist – den Rest schaffen wir ja. Danke für die tolle Zeit mit euch…

Die heutige Tour mit 27,3 km und 760 Höhenmetern. Das Navi hat mich beim Speichern gefragt, ob die Sportart „Joggen“ war…
Se Kahl ist uneinholbar enteilt.
Die Boliden haben jetzt Pause und dürfen nicht mit. Es wird auf den Gipfel gewandert.
Ausblick vom Juget.
Ein guter Tropfen nach der ersten getanen Arbeit.
Oben auf dem Juget. Heute war Biathlon. Mountainbiken und Bergspitzen erwandern.
Herrlich.
Preisselbeerkuchen (nein -Torte) – ich musste mich verpflichten, ein Stück zu essen. Sonst wäre der Karl nicht mitgefahren.
Oben auf dem Kapf. Ein guter Verdauungsspaziergang. Da war ich nämlich noch nie…
Weissach – Aach. Unten gehts lang.
Ein idyllisches Örtchen mit Aussicht und Preisselbeertorte. Der Berghof am Paradies.
Was für eine geniale Aussicht. Es geht Hoam.
Bei der Herta (das darf nicht fehlen) gibts ein leckeres Abschlussgetränk und wieder Stories zum Kaputtlachen…

5. August: Oberstaufen

Das Warten hat sich gelohnt: Der Blick aus dem Fenster zeigt Kaiserwetter und der Hochgrat ist wieder da. Das hat sich zwar gestern Abend nach dem Essen schon angekündigt – die Bestätigung mit blauem Himmel ist jedenfalls gut.

Heute ist viel zu erledigen. Erst muss ein Mountainbike gemietet werden. Dann müssen wir auf der GS nach Lindenberg fahren und den Eisenhaufen abholen. Ich bin in diesem Jahr noch nicht Motorrad gefahren und dann gleich zwei Highlights. Karl sitzt bei mir hintendrauf und sagt kurz vor dem Ankommen freundlicherweise, dass er die ganze Fahrt kein Bauchgrummeln hatte.

Auf der Rückfahrt: Ich auf dem Shopper! Ganz anderes Fahrgefühl und nach dem Anhalten schon wieder ein Lob vom Chef. Er sagte tatsächlich zu mir: Du hast eine tolle Linie für den Reschenpass (Wer Motorrad fährt und den Reschen kennt – wer mehr sagt, ist ein Schwätzer…).

So! Alles erledigt! Zeit für eine Mountainbike-Tour. Über den Hündle nach Immenstadt zur Alpe Schönesreuth. Zwischendurch habe ich geflucht. Ganz schön Gegenwind den Berg rauf und ich gebe Karl zu: es ist steil!

Am Zwischenziel gibt es Belohnung und Kuchen und der Rückweg ist mit Rückenwind…

Da ist er wieder, der Hochgrat. Gestern und vorgestern hat er sich versteckt.
Frühstück auf dem Balkon – ein super Start in den Tag.
Ich habe die Ehre, Karl chauffieren zu dürfen. Das letzte Mal war vor 30 Jahren in Südfrankreich.
Und gleich die nächste Ehre: Ich darf den Eisenhaufen zurück cruisen.
Ausblick von der Alpe Schönesreuth
Der Kuchen schmeckt prima.
Herrlich, wenn es noch ein gutes Stück bergab geht.
Nach dem Motorrad noch ein Ausflug auf dem Mountainbike.

4. August: Ruhe(Regen)tag in Oberstaufen

Der Tag steht voll im Zeichen von Bahn und Fahrrad: Den halben Tag habe ich damit verbracht, eine Bahnverbindung mit Fahrrad von Oberstaufen nach Duisburg zu finden. Online ging das für mich nicht. Alle ICEs bis einschließlich Montag haben für mich KEINE Fahrradmitnahme mehr angezeigt. Also: Ab ins Reisecenter. Dort hat man mir dann eine Verbindung gebaut, die mich am Freitag von 9.00 bis 19.22 reisen lässt. Allerdings in REs und ICs.

Ich habe sie – die Fahrt…

3. August: Reutlingen – Oberstaufen

Nach dem Aufwachen bin ich schon ein bisschen traurig. Der Wetterbericht zeigt klar, dass ich mein Ziel – die zwei Etappen nach Oberstaufen noch mit dem Fahrrad zu fahren – verfehlen werde.

Das alles auch mit einem lachenden Auge: Ich freue mich schon darauf, anzukommen. Vorher will ich noch zum Bahnhof. Der in Reutlingen ist mir zu nah und von Plochingen (ca. 38 km) aus kann ich mir einmaliges Umsteigen ersparen. Das ist – neben ein paar gesparter Euros – auch einmal weniger Umsteigen.

Die Fahrt von Reutlingen nach Plochingen hat noch einmal ca. 500 Höhenmeter für mich parat. Nach ca. 20 km sind die eingefahren und danach geht es gefühlt fast nur noch leicht bergab. Das Wetter passt, mir wären 3-5 Grad mehr allerdings auch recht gewesen. Der Bahnhof in Plochingen ist gut zu erreichen und das Ticket für den Boliden und mich ist schnell gekauft.

Bahnfahren und ein Fahrrad mitnehmen: Das passt noch lange nicht zusammen. In Plochingen kann ich zwar mit dem Aufzug in den Tunnel fahren – zum Bahngleis muss ich wieder die Treppen rauf. Bedeutet: Gepäck abladen, einzeln hochtragen, runterlaufen, Fahrrad hochtragen, alles zusammenbauen. Na ja, ist ja nur noch einmal für den heutigen Tag geplant, nämlich in Ulm.

Pustekuchen! Wegen eines Schadens durch einen Schwerlasttransport, gibt es zwischen Memmingen und Bad Grönenbach einen Schienenersatzverkehr per Bus. Der kann aber keine Fahrräder mitnehmen. Bedeutet: Umsteigen nach Buchloe und von dort umsteigen in Richtung Lindau… Damit kann ich mir den Trimm-Dich-Pfad für heute sparen.

15.55 in Oberstaufen angekommen. Karl erwartet mich am Bahnsteig – es sollte schon regnen. Ich schaffe die paar KMs nach Weissach noch im Trockenen. Nach dem Abladen gehts los. Der Regen startet und das Oettinger wartet.

Noch in der Region Reutlingen – ein Wetter, mit dem man arbeiten kann.
Reutlingen – Plochingen: das geht noch richtig gut.
Es ist passiert. Das Zugticket von Plochingen nach Oberstaufen ist gekauft und bezahlt.
Abfahrt in wenigen Minuten.
Yippie! Endlich das verdiente Oettinger, während der Karl ein Holzar trinken muss. Und der Hochgrat ist auch schon da…

2. August: Maulbronn nach Reutlingen

Der heutige Tag ist von Anfang an geprägt durch den Blick an den Himmel bzw. auf das Wetterradar. Manche Wege, die Naviki für den Alltag rechnet, sind für eine Reise mit dünnen Reifen und Gepäck nicht wirklich geeignet. Rauf kostet das zu viel Kraft und runter ist das teils sehr rutschig. Ich klopfe jetzt mal auf meinen Holzkopf. 
Es kommt, wie es kommen muss. Gerade als ich einen Ort mit Café verlassen habe, fängt es an zu regnen. Den Blick nach vorn gerichtet, fahre ich bis zur romantischen Shell Tankstelle in Renningen Nord. Dort gibt es alles, was Bolide und Fahrer brauchen. 
Eigentlich müsste es gerade schütten. Tut es aber nicht. Na ja, dann heute eben keine Eisdiele…
14:10: endlich ist der Regen da und zwar ordentlich! Bis ca. 15:30 hocke ich weiter an der Tankstelle. Dann macht es ein bisschen auf – ich weiß allerdings schon, dass der Tag ein feuchtes Ende nehmen wird. Meine Hoffnung ist, dass der Regen für heute einfach mal durch ist.

Holzgerlingen: Hier fängt es wieder an zu regnen. Glücklicherweise gibt es ja auch Aral auf der Welt. Meine nächste Tanke. Nach ca. 30 Minuten und einer Cola platzt mir der Geduldsfaden. Ich rüste auf und packe alles Regendicht ein. Einmal unterwegs, ist das dann erstmal nicht so schlimm. Im Prinzip bin ich auch heute wieder super schöne und einsame Strecken gefahren. Nur zum Fotografieren hatte ich nicht so viel Lust.

Ca. 20 km vor dem Ziel öffnet der Himmel noch mal so richtig seine Schleusen. Da bot sich ein freier Carport an, um die nächsten 10 Minuten wieder unterzukommen. Danach war es das dann mit dem Wasser von oben. Mit großer Wahrscheinlichkeit endet die Radtour heute in Reutlingen. Der Wetterbericht für die kommenden beiden Etappen ist dermaßen besch…

Heute waren es 87 km und ca. 1100 Höhenmeter (insgesamt mehr als 500 km und weit über 3000 Höhenmeter). Genießen konnte ich heute nur die ersten 600 m nach oben. Danach war es leider nichts mehr mit dem Wetter. Ich bin angetreten, um Spaß zu haben, dass scheint morgen und übermorgen auf dem Fahrrad unmöglich. Dann werde ich den Spaß einfach anders generieren und mir ein Oettinger in Oberstaufen abholen…

Auch heute sahen viele Wege wieder so aus.
Stillleben
Da grinst der Bua noch.
Der Shell duzt mich seit heute – vor allem in Renningen (Nord). Fast 3 Stunden ist schon eine lange Zeit. Interessant ist, dass ca. 2/3 der Besucher überhaupt nicht tanken und nur im Shop einkaufen…
Das Gepäck ist regenfest. Den Helm habe ich auch noch dicht gemacht. Bei Aral bin ich dann vor dem Du abgehauen.
Das gibt die Stimmung noch mal ordentlich wieder. Grundsätzlich wurde es danach versöhnlicher.
Hinterm Horizont gehts weiter.
Mit Sonne – ein Traum. Danach ging es für ca. 1 km mit 15% bergab. Und das bei Regen…

1. August: Worms nach Maulbronn

Heute werden es wieder ca. 100 km bis Maulbronn. Im Wetterradar habe ich gesehen, dass im Westen schon die ersten Gewitter bzw. Regenfälle angekommen sind. Auf meiner Strecke sieht es noch gut aus. Mittag plane ich heute mal. Es soll St. Leon-Rot werden. Da schöpfe ich noch mal Kraft. Laut Streckenprofil geht es danach nur noch bergauf.

Essen in St. Leon: schwierig. Ans Seerestaurant kommt man nicht (Camping) und der Löwe hat Betriebsferien. Also wieder Eisdiele. Leckerer Käsekuchen und der Blick an den Himmel. Holt mich der Regen heute schon? Nein: Die Erfahrung hat gelehrt, dass der Himmel zwar häufig bedeckt, aber trocken geblieben ist. Wenn ich über die Schulter blickte, fühlte ich mich immer verfolgt.

Heute führte der Weg auch immer wieder über geschotterte Strecken, die alle gut zu befahren waren. Sobald man von den großen Fahrradrouten weg ist, sieht man echt kaum noch einen Menschenseele. Und das trotz der im Grunde überall super gut befahrbaren Radwege…

Nach den ersten kurzen Schwierigkeiten mit der Autobahnbrücke der A6 über den Rhein ging es eine ganze Zeit lang durch Mannheim. Echt häßlich trotz der guten Radwege. In der Früh hat mich die Sonne noch bestrahlt, danach verschwand sie hinter Wolken und es waren unterwegs wahrscheinlich nur angenehme „so um die 30 Grad“.

Maulbronn ist eine totale Überraschung! Eine tolle alte Stadt und: Die Sonne kam wieder. Mein Hauswirt hat mir noch den Tipp gegeben, im „Tiefer See“ (nur 200 m vom Hotel entfernt) schwimmen zu gehen und mich abzukühlen. Echt GEIL! So: jetzt lasse ich die Bilder sprechen…

Stillleben mit Blümchen.
Hier habe ich den Regenbogen NICHT fotografiert.
So langsam heißt es, Abschied vom Rhein zu nehmen.
Durch dieses Loch geht es auf die andere Rheinseite.
Der Hockenheimring.
St. Leon-Rot. Ans Seerestaurant kommt man nicht ran (Campingplatz und nur mit Anmeldung) und der Löwe hat Betriebsferien. Also: Wieder eine Eisdiele mit allerdings sehr freundlichen Mitarbeiterinnen.
Das erste Stück war schon weg, da musste ich ein zweites zum Fotografieren bestellen und hätte das Foto dennoch fast vergessen.
Für Birgit und Oktober – ich habe schon mal geübt…
Idyllisch. „Hier bin ich Mensch – hier will ich (nicht) sein…“
Hier hatte ich heute (erstmals auf der Tour) kurz keinen Bock mehr. Kurz danach gab es eine Cola und die Lust war wieder da.
Mal wieder eine – zum Glück kurze – Rampe.
In diesem Badesee konnte ich heute prima schwimmen. War nach der Etappe eine tolle Abkühlung.
Maulbronn. Das Klosterumfeld wirkt fantastisch. Gerade bei einem so tollen Wetter.

31. Juli: St. Goar nach Worms

Die Entscheidung für heute ist einfach. Bei später 36 Grad in Worms werde ich die kürzeste Strecke mit gut 94 km nehmen. Gleich gibt es ein Frühstück für mich…Auf jeden Fall weiß ich, woher mir Teile der Strecke bekannt vorkommen. Mit der alten Familie sind wir damals auch von Koblenz nach Bingen gefahren und von dort aus mit dem Schiff nach Köln.Bacharach am Rhein. In der Jugendherberge habe ich als Schüler mal ein paar Tage mit der Klasse verbracht. Die Burg war interessant und ich erinnere mich noch, dass wir zur Loreley gelaufen sind. Mit dem Fahrrad war die einfache Strecke 12 km – wir müssen an dem Tag damals also mindestens 25 km zu Fuß gemacht haben…In Bingen erinnere ich mich an die Uferpromenade und als den Blick auf die andere Seite ans Rüdesheimer Roseneck. Von hier sind es jetzt noch 67,4 km bis nach Worms zum Ziel.Von Bingen führte der Weg eine zeitlang über der Nahe-Radweg, danach dann über Weinberge nach Sprendlingen. Im Eis Café Venezia freuten sich Rad und Fahrer über eine Pause. Ungefähr Halbzeit für heute.

Danach wird es hart: Die Sonne scheint gnadenlos und die Strecke bietet überhaupt keinen Schatten mehr. Während auf dem Rhein-Radweg noch einiges los war, sehe ich am Nachmittag überhaupt keine Menschenseele mehr. Das Navi hat mir einsame Wege entlang des Weines und der Sonnenblumen ausgewählt.

In der Nähe von Framersheim kommt dann der heutige Höhepunkt. Zwei Steigungen, die es echt in sich haben und aus meinem Kopf eine Bombe kurz vor dem Platzen machen. Vor allem: Man nirgendwo mehr etwas zu trinken kaufen. Dörfer, fast wie im Osten: Keine Menschen und keine Läden.

Dafür ist am höchsten Punkt meiner Tour auf einmal ein Trimm-Dich-Pfad und ein Meditationsweg. Na gut: dann mach ich das halt auch noch…

Erst in Westhofen – ca. 17 km vor Worms – findet Google einen Raiffeisenmarkt. 1/2 l Cola und 1/2 l Wasser verdunsten in mir ganz schnell. Danach ist der Weg fast nur noch eben oder abschüssig.

Im Hotel in Worms gabs das übliche isotonische Begrüßungsgetränk und das Essen war schneller weg, als ich es fotografieren konnte. Im Anschluss dann die Bildergalerie…

Das Frühstücksbuffet im Winzerhaus Gärtner.
Oberwesel. Toller Ausblick noch nahe am Start.
Bacharach.
Bacharach. In der Jungendherberge war ich als Schüler.
Trechtingshausen am Rhein.
Nett, oder?
Nach verlassen des Rhein-Radwegs, gab es kaum noch eine Menschenseele zu sehen.
Blick über die Weinberge
So waren die Wege heute zu einem guten Teil.
Wenn man so schaut, siehts fast flach aus. Das waren ca. 2 km Steigung mit echten Rampen zwischendrin.
Idyllisch und einigermaßen kühl in der Hitze.
Wem reicht schon Fahrradfahren, wenn man auch Trimm-Dich machen kann oder meditieren…
Die Rettung in Westhofen. Der Raiffeisen-Markt
98,1 km heute – eine Königsetappe
Isotonischer Begrüßungsdrink im Asgard Hotel in Worms

30. Juli: Bonn – St. Goar

Nach gerade einem fast gesunden Frühstück (ja es waren ein Joghurt und eine Banane dabei und ich habe immer noch Hunger) ist umfasst der heutige Plan erneut ca. 105 km Fahrradstrecke. Das Wetter soll gut bis heiß werden und am Zielort in St. Goar erwarten mit dann wahrscheinlich 30 Grad. Es geht über Neuwied und Koblenz (Moselblick) überwiegend am Rhein entlang.

Am Boliden erkennt man, wo ich übernachtet habe…
Wirklich witzig, mit welcher Detailverspieltheit die einzelnen Caravans aufbereitet sind. Auch im Schlafwagen der Bahn kann man übernachten.

Zuerst konnte ich kaum losfahren. Die Ausblicke waren so schön, dass ich immer wieder anhalten musste.
Es ging heute durch das geschichtsträchtige Remagen (das mit der Brücke) nach Bad Breisig. Dort habe ich in einem Nepperlokal mein Fahrrad doch frecher weise direkt neben mir abgestellt und bin dafür so angemacht worden, dass ich mitteilte: „Bei Arschlöchern kaufe ich nichts…“
Dafür habe ich dann in Andernach bei ALDI eine Familie aus Moers getroffen – die waren in die andere Richtung unterwegs (von Schaffhausen nach Hause) .
Aktuell bin ich in Koblenz am Deutschen Eck. Nach St. Goar sind es noch gut 38 km…

Smile am Rhein
Der Kaiser und ich
Ausblick am Morgen
Der Bub mit Mosel und Rhein
Dieses Bild vom Deutschen Eck habe ich euch noch vorenthalten – das hole ich hiermit nach…

Die 38 km nach St. Goar liefen noch sehr gut. Die Beine machen mit und ich bin recht locker angekommen. Zwischendurch bin ich noch durch Boppard gefahren.

Einer der vielen tollen Eindrücke heute. Zwischen Koblenz und Boppard…
Der Blick auf Boppard.
Geschafft. Das Tagesziel liegt zum Greifen nach
107,5 km. Ich finde, eine ordentliche Leistung
Und die Belohnung muss auch sein.

Gleich gibt es noch ein leckeres Abendessen und dann muss der Akku für die morgige Tour nach Worms gefüllt sein.

Ach übrigens: Mein Blick geht direkt auf die Loreley, die für mich noch schön in der Sonne liegt. Und jetzt ist Feierabend, mein Aperol Spritz wartet!

29. Juli: NKV nach Bonn

Heute geht es los. Habe weniger Gepäck als gedacht. Der Bolide ist gepackt und ein bisschen aufregend ist es gerade schon…
Heute früh war es doch noch etwas aufregend, die letzten Sachen zu packen und auf Tour zu gehen. Um es vorweg zu nehmen: Der schönste Teil der heutigen Etappe waren die letzten 13 km. Doch erst mal chronologisch:
– ca. 9.30 Abfahrt in NK-V
– die Schaltung funktioniert nicht richtig und tatsächlich finde ich nach dem ersten Kaffee mit Brötchen einen Fahrradladen in Meerbusch. Die Typen sind total cool und stellen direkt mal eben meine Schaltung ein.
– Mittagessen in Dormagen. Es gab eine leckere Cola und einen Flammkuchen
– nächster Halt war in Köln, Altstadt, Rhein. Da gab es dann noch einen Kraftriegel und das Wasser, das noch in der Flasche war.
– Ankunft im Base Camp um 18 Uhr. Gleich wird geduscht und zu Abend gegessen. Ich hab einen Mordshunger.

Insgesamt war ich heute 105 km unterwegs und bin dafür ca. 5 1/2 Stunden gefahren. Die Pausen zwischendurch waren schon das Salz in der Suppe